Die neue Geforce GTX1070 Ti soll sich zwischen der GTX1070 und GTX1080 positionieren. Problematisch ist für NVIDIA nicht der eigenen Referenz in Form der GTX1080 zu nahe zu kommen, und potentielle Käufer zu verlieren und andererseits AMDs Radeon RX Vega 56 geschwindigkeitsmäßig zu überholen um damit die Käufer in eigene Lager zu holen. Die Karte liegt aktuell im 450 Euro-Bereich und liegt somit fast 150 Euro unter der GTX 1080. Je nach Modell der einzelnen Hersteller schwanken die Preise natürlich.
Der Konkurrenz ein Schnippchen schlagen
Als AMD die Radeon RX Vega ankündigte geriet NVIDIA in Zugzwang und musste zwangsläufig eine Karte in Rennen schicken, die der Vega überlegen ist und die Käuferschaft Richtung NVIDA treibt. Dieses Spiel beschreitet nun die NVIDIA Geforce GTX1070 Ti. Die Karte positioniert sich zwischen der GTX1070 und der GTX1080 und bietet dem geneigten Käufer somit eine Alternative zur AMD Radeon RX Vega 56. Mittlerweile gibt es von vielen Kartenherstellern eigene Designs und übertaktete Varianten sodass man ein breites Feld verschiedenster Karten durchforsten kann.
Nvidia Geforce GTX 1070 Ti: Spezifikationen
Bereits 2016 wurde der GP104 Chip mit Pascal-Architektur vorgestellt und findet nun auch in der GTX1070 Ti Verwendung. Der GP104-Chip besitzt ein 256-Bit-Speicherinterface, 2.560 Shadereinheiten, 160 Textureinheiten und 64 Raster-Endstufen. Gefertigt wird der Chip wieder bei TSMC im 16nmFF+ Fertigungsverfahren. So bleibt NVIDIA seiner Linie treu und kann auf die Kompetenz der Chipschmiede setzen. Die GTX1070 Ti musste für Ihren Release jedoch auch Federn lassen um sich zwischen der GTX1070 und der GTX1080 positionieren zu können. So wurden, von den 20 verfügbaren Shader-Multiprozessoren, einer deaktiviert, sodass die Karte auf 2.432 Shader-ALUs und 152 Textureinheiten kommt.
Die GTX1070 Ti ist also der kleine Bruder der GTX1080 und ähnelt ihr so sehr, dass NVIDIA seinen Boardpartnern einige Vorgaben für die Produktion der Karten gemacht hat um die GTX1080 weiterhin interessant für die User zu halten. So dürfen die Karten ausschließlich ohne werkseitiger Übertaktung und ohne erhöhtem Powerlimit verkauft werden. Somit ist bei den Karten ein Basistakt von 1.607 MHz im Karten-BIOS hinterlegt. Hierbei ist es egal ob es günstige Einsteigermodelle oder die High-End-Modelle der Hersteller sind, alle haben den gleichen Basistakt.
Was heißt das für den Anwender? In erster Linie kann man dieser Restriktion gelassen entgegen schauen, da der Basistakt nicht maßgeblich die Leistung der Karte bestimmt. Der lastabhängige GPU-Boost, ist seit den Karten der Kepler-Generation, das Maß der Dinge und ist in der Regel höher als der Basistakt. Bei den Herstellern von alternativen Karten, fällt meist das Kühlsystem wesentlich optimierter aus, als bei den Referenz-Design-Karten, sodass bei diesen Karten die Leistung höher ausfallen kann. Was ist eine Restriktion, wenn sie nicht auch umgangen werden kann. So nutzen die Board-Hersteller eine Lücke aus und veröffentlichen für ihre Grafikkarten-Tools OC-Profile um die Restriktionen zu umgehen. Bekannte Hersteller wie Asus oder Zotac können dadurch trotzdem ihre übertakten Varianten der Karten anbieten, da die Übertaktung mit den Hauseigenen Tools wie z.B. ASUS Tweak II aktiviert werden.
Speichertechnisch entspricht die GTX1070 Ti der GTX1070. Beide Karten verfügen über 8GiByte GDDR-5-Speicher der mit 256-Bit angebunden ist und 8 GT/s liefert. Der schnellere GDDR5X Speicher mit 10 GT/s findet ausschließlich bei der GTX1080 Verwendung.
Nvidia Geforce GTX 1070 Ti Lautheit, Leistungsaufnahme und Kühlung
Stimmen im Netz gingen davon aus das es bei der GTX1070 Ti keine Founder’s Edition der Karte geben würde. Sie wurden allerdings eines Besseren belehrt. Denn im offiziellen NVIDIA Online Shop ist diese Karte für 469 Euro erhältlich. Bestückt ist diese mit bereits bekannten Radial-Lüfter am Heck der Karte welcher bereits bei vorherigen Karten zur Anwendung kam. Vorteil dieser Konstruktion ist, dass die Wärme direkt aus dem PC-Gehäuse abgeführt wird. Ein weiteres kleines Detail ist der verbaute Vapor Chamber der auch in der GTX1080 Ti und der Titan X/XP zum Einsatz kommt.
Die Geräuschkulisse der GTX1070 Ti Founders Edition wird sich an der der GTX1080 orientieren. Die Leistungsaufnahme liegt um die 180 Watt (TDP) welche ebenfalls auf dem Niveau der GTX1080 liegt.
Mittlerweile haben einige Modelle den Sprung auf den Hardware-Markt geschafft, sodass die Auswahl verschiedener Modelle ziemlich reichlich ausfällt. Problematisch ist immer noch Lieferbarkeit der Karten, sowie das erhöhte Preisniveau auf Grund er Mining Problematik von einschlägigen Krypto-Währungen. Wann sich das Ganze wieder beruhigt und mit sinkenden Preisen sowie stabiler Verfügbarkeit zu rechnen ist, ist leider schwer abzuschätzen.
Die GTX1070 hat auch den Weg in unsere PC-Konfiguratoren gemeistert und ist dort auswählbar. Komplett-PCs mit dieser Karte werden noch folgen, sobald sich die Liefersituation entspannt.