Der PC lässt sich beim Hochfahren endlos Zeit? Es dauert eine gefühlte Ewigkeit, bis Spiele und Software endlich geladen sind? Dann wird es höchste Zeit für eine neue Festplatte. Die schnellen SSDs haben herkömmliche HDD-Festplatten inzwischen abgelöst. Dieser Artikel wirft einen Blick auf Vor- und Nachteile der SSD und hilft, beim Kauf eine gute Auswahl zu treffen.
HDD-Festplatten haben zwar noch nicht komplett ausgedient. Aber ihr Einsatzzweck hat sich verändert: In erster Linie dienen die klassischen Speichermedien als preiswertes Datenlager für Medien wie Fotos, Videos und Texte.
Was ist eine SSD-Festplatte?
Die Abkürzung SSD steht für „Solid State Drive“ oder „Solid State Disk“. Es handelt sich um ein Speichermedium aus mehreren Flash-basierten Halbleiterspeichern, das Daten wie auf einer gewöhnlichen Festplatte ablegt. Diese können über Festplattenschnittstellen wie SATA (Serial ATA), SAS (Serial Attached SCSI) oder PCI Express (PCIe) ausgelesen werden.
Auf einer SSD befinden sich mehrere Nand-Flash-Speicherchips. Welche Technik dabei zum Einsatz kommt hat Einfluss auf die Geschwindigkeit, die Lebensdauer und den Preis der SSD:
- Single-Level-Cells (SLCs) mit einem Bit Speicherkapazität pro Zelle,
- Multi-Level-Cells (MLCs) mit einer Speicherkapazität von 2 Bits pro Zelle,
- Triple-Level-Cells (TLCs), die drei Bits pro Zelle speichern und
- Quadruple-Level-Cells (QLCs) mit vier Bits.
Welche Vorteile hat eine SSD?
Der vermutlich wichtigste Vorteil von SSDs ist ihre Geschwindigkeit: Eine SSD-Festplatte arbeitet um ein Vielfaches zügiger als eine „klassische“ HDD-Festplatte. PCs und Notebooks starten merklich schneller. Auch Dateien und Programme öffnen sich in überragendem Tempo.
Zum Vergleich: Eine handelsübliche HDD-Festplatte bringt Lese- und Schreibgeschwindigkeiten von ungefähr 150 MB bis 200 MB pro Sekunde mit. Diese Werte toppen selbst die langsamsten SSDs; sie erreichen 500 MB pro Sekunde.
Mit einer SSD entfallen lange Lade- oder Wartephasen, sodass selbst anspruchsvolle Aufgaben am Rechner nahtlos ineinander übergehen. Das macht effektives Arbeiten möglich. Auch ressourcenhungrige PC-Games laufen mit einer SSD angenehm ruhig und flüssig.
Aber SSDs bieten noch mehr Vorteile:
- Robustheit: Eine SSD kommt vollständig ohne bewegliche Teile aus. Darum ist sie robuster als gewöhnliche HDD-Festplatten. Vibrationen, Erschütterungen und sogar Stürze vom Tisch können ihr im Normalfall nichts anhaben.
- Verschleißfreiheit: Mechanischen Verschleiß gibt es bei einer SSD-Festplatte ebenfalls nicht. Sie gilt als langlebig und zuverlässig.
- Geräuscharmut: SSDs arbeiten trotz ihrer hohen Geschwindigkeit leise. Das ist dem Verzicht auf bewegliche Teile zu verdanken.
- Geringe Wärmeentwicklung: Eine SSD gibt weniger Wärme ab als eine HDD. Dadurch verringert sich der Kühlbedarf innerhalb des Gehäuses.
Welche Nachteile gibt es?
Ein paar wenige Nachteile sind ebenfalls zu berücksichtigen: SSDs sind in der Anschaffung teurer als klassische Festplatten. Ein weiterer Nachteil ist, dass nur eine begrenzte Anzahl von Schreib- und Lesezyklen möglich ist, da sich die Lebensdauer der Zellen verringert.
Worauf beim Kauf achten? 3 Tipps, um die richtige SSD zu finden
Marke: zuverlässige Marke wählen
Es ist sinnvoll, beim Kauf einer SSD auf einen etablierten Hersteller zu setzen. Falls es zu einem Garantiefall kommt, sollte dieser greifbar sein.
Formfaktor: Bauweise bedenken
SSDs unterscheiden sich durch ihre Form und Bauweise. Folgende Modelle stehen zur Wahl:
- 2,5“ SATA SSD,
- 2 SSD und
- PCIe SSD.
Verbreitet sind vor allem 2,5“ SATA SSDs: Sie lassen sich sowohl in PCs als auch in Notebooks einsetzen. Die mSATA-SDD (mini-SATA SSD) ist eine kleinere Variante der SATA SSD, die vor allem in Notebooks und Tablets Verwendung findet.
Wer Wert auf Schnelligkeit legt, ist mit der NVMe SSD gut beraten. Dank ihrer PCIe-Schnittstelle weist sie höhere Übertragungsraten auf als ähnliche SATA-Modelle. PCIe SSDs eignen sich für Desktop PC. Professionelle Anwender sollten sich die U.2 SSDs anschauen, die auf professionelle Bedürfnisse ausgelegt sind.
Kapazität: Größe nach Bedarf auswählen
Wie viel Speichervermögen soll die SSD mitbringen? Die „richtige“ Kapazität hängt vom Einsatzzweck ab: Wofür ist die SSD gedacht?
- Soll sie einen Office-PC verschnellern? In dem Fall genügt eine Speicherkapazität von 500 GB vollkommen.
- Hardcore-Zocker, die sich einen neuen Gaming-PC zusammenstellen oder ihren Rechner aufrüsten möchten, brauchen allerdings deutlich mehr Reserven. 1 TB sollte die SSD mindestens mitbringen, damit die gesammelten Games darauf genug Platz finden.
- Für professionelle Anwender, die sich mit Bildbearbeitung und Videoschnitt beschäftigen, darf die SSD ruhig noch eine Spur größer sein. Mit einer Kapazität von 2 TB ergibt sich eine zügige Datenübertragung, was sich vorteilhaft auf den Workflow auswirkt.
Fazit
Eine SSD ist heutzutage unverzichtbar. In einem Office-Rechner genügt eine 500GB-Version. Für einen Hochleitungsrechner sind Kapazitäten von 1TB bis 2TB sinnvoller. Die Geschwindigkeit macht sich beim Booten, aber auch beim Lesen und Speichern von Daten bemerkbar. Weitere Pluspunkte sind die Verschleißfreiheit, Robustheit und Geräuscharmut der SSD.