Kabelmanagement für den PC: Grundlagen und Tipps

Kabel verbinden die einzelnen Bauteile miteinander. Innerhalb des Gaming-PCs nehmen sie einiges an Platz ein. Sie sollten sorgfältig verlegt werden, um den Austausch defekter Komponenten oder eine spätere Aufrüstung nicht zu erschweren. In PC-Gehäusen mit Sichtfenster können Kabel durchaus ein Design-Highlight darstellen.

Front-Panels sind heute Standard. Mit dem steigenden Funktionsumfang steigt allerdings auch der Stromverbrauch. Damit einhergehend wächst der Bedarf an elektrischen Versorgungsleitungen. Sie machen den Großteil der Adern in Gaming-PCs aus:

  • 24 Drähte führen zum ATX-Stecker auf dem Mainboard,
  • 8 Drähte sorgen für die Stromversorgung der CPU,
  • leistungsstarke Grafikkarten mit Custom-PCB brauchen 16 oder mehr Drähte,
  • in Laufwerken finden sich in der Regel fünf Drähte.

Insgesamt muss also eine große Menge an Drähten übersichtlich, sinnvoll und optisch ansprechend innerhalb des Gehäuses untergebracht werden.

Warum Kabelmanagement im PC wichtig ist

Undurchdacht verlegte Kabel bringen mehrere Nachteile mit sich:

  • In Gehäusen mit Sichtfenster ist das Kabelchaos unschön anzusehen.
  • Lose Kabel geraten möglicherweise in einen Lüfter, der blockiert oder beschädigt werden könnte.
  • Die einzelnen Komponenten sind durch das Wirrwarr aus Kabeln im Gehäuseinneren schwer zugänglich. Das macht einen Austausch defekter Teile oder ein Aufrüsten unnötig mühsam.
  • Stecker lassen sich nicht korrekt verlegen, weil sich das Kabel um andere Kabel wickelt. Möglicherweise ist es dann zu kurz.

Der Luftstrom innerhalb des PC-Gehäuses bleibt in der Regel trotzdem unbeeinträchtigt. Die meisten Kabel sind so schmal, dass die Luft ungehindert darum herum strömen kann.

Wovon hängt das Kabelmanagement ab?

Für das Kabelmanagement spielen vier Dinge eine Rolle:

  • Gehäuse,
  • Kabel-Sleeves,
  • modulare Netzteile und
  • die Fixierung der Kabel.

Grundlagen einer praktischen Kabelverlegung

Ein gutes Kabelmanagement erleichtert Wartungs- und Umbauarbeiten. Es ist wichtig, dass die Kabel gut sichtbar, problemlos zugänglich und nicht ineinander verheddert sind. Darum verlegen Profis die Kabel in der Regel an bestehender Strukturen entlang. Dafür eignet sich unter anderem der Gehäuserand.

Tipps zur Kabelverlegung:

  • Kaum ein PC-User tauscht das Front-Panel, die optischen Laufwerke oder die Lüftersteuerungen aus. Dementsprechend ist es sinnvoll, die dazu gehörigen Kabel in einem eigenen Strang ganz unten oder hinter anderer Hardware zu platzieren.
  • Kommen hin und wieder unterschiedliche Grafikkarten zum Einsatz? In dem Fall bietet es sich an, die PCI-Express-Stromkabel getrennt zu verlegen. Sie sollten nicht unter anderen Kabeln verschwinden. Sonst sind sie zu schwer erreichbar.
  • Lässt sich nicht vermeiden, dass Kabel den Zugang zur Hardware blockieren? Dann sollten Kabel und Bauteil zusammengehören. Angenommen, die Anschlussleitungen des Front Panels verdecken die Mainboard-Schrauben. Dann ist das kein Problem, denn beim Ausbau des Mainboards wird das Front Panel ohnehin entfernt.

Grundlagen einer optikorientierten Kabelverlegung

Nicht immer entscheiden praktische Überlegungen über die Art der Kabelverlegung. Computer-Tuner, sogenannte „Casemodder“, legen vor allem Wert auf eine eindrucksvolle Optik. Praktische Überlegungen spielen für sie eine untergeordnete Rolle.

Kabel betrachten Modder in der Regel als notwendiges Übel. Daher werden sie – soweit wie möglich – versteckt. Meistens bietet sich dafür hinter dem Mainboardträger genug Platz. Gehäusehersteller kennen den Trend und lassen darum von vornherein oft mehr Raum zur Seitenwand. Zusätzlich integrieren sie spezielle Kabeldurchführungen.

Weitere Versteckmöglichkeiten für Kabel bieten Laufwerkschächte. Auch entlang der Gehäusevorderseite und Gehäuserückseite finden sich Zonen, die nicht durch Sichtfenster im Fokus sind.  

Lassen sich sichtbare Kabel absolut nicht vermeiden, sieht es gut aus, wenn die Adern entlang bestehender Strukturen regelmäßig und parallel verlaufen. Das macht einen aufgeräumten Eindruck. Durch farbige Umhüllungen – genannt „Sleeves“ – lassen sich die Kabel harmonisch in das Gesamtkonzept einfügen. Für manche Netzteile gibt es gesleevte Kabelsätze zu kaufen.

Modulare Netzteile     

Modulare Netzteile sind der Grundstock für ein System mit einem anständigen Kabelmanagement: Da sich die Kabel vom Netzteil abnehmen lassen, brauchen nur die wirklich notwendigen innerhalb des Gehäuses verlegt werden. Was nicht gebraucht wird, bleibt in der Originalverpackung. Werden später doch weitere Kabel benötigt, lassen sie sich unkompliziert ergänzen.

Bei nicht-modularen Netzteilen ist es kaum möglich, einen einzelnen Strang herauszulösen.

Fixierung der Kabel

Zur Fixierung der Kabel kommen einfache Kabelbinder aus dem Baumarkt, aber auch Klettbänder und Kabelspiralen infrage. Klett-Kabelbinder haben gegenüber Kabelbindern aus Kunststoff den Vorteil, dass sie sich immer wieder lösen und neu verwenden lassen. Das macht sie zu praktischen Hilfsmitteln für alle Computer-Nutzer, die öfter ihre Verkabelung optimieren.

Kabelspiralen beziehungsweise Spiralschläuche oder Kabelwickler umhüllen die Kabel. Damit lassen sich nebeneinander liegende Kabel zu einem stabilen Strang bündeln.

Fazit

Kabelchaos im Inneren des Rechners muss nicht sein. Aus praktischen Gründen ist es sinnvoll, sich von Anfang an über das Kabelmanagement Gedanken zu machen. Das erleichtert bei Bedarf den Austausch defekter Komponenten und macht eine Aufrüstung einfacher.

Optisch hat ein gutes Kabelmanagement ebenfalls Vorteile: Es sieht im Inneren des Computers aufgeräumt und übersichtlich aus. Wer Wert auf eine stylische Optik legt, kann mit Sleeves eigene Farbkonzepte verwirklichen.

Wo und wie sich die Kabel verlegen lassen, hängt vom PC-Gehäuse, der Hardware und den persönlichen Wünschen ab.

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