So löschst du zuverlässig deine Daten auf dem alten PC / Laptop

Für gebrauchte Rechner lassen sich auf eBay, ReBuy & Co. erstaunlich hohe Verkaufserlöse erzielen. Allerdings sollten vorher sämtliche Daten gelöscht werden. Wie das funktioniert und welche Tools sich dafür eignen, erklärt dieser Artikel.

Im Laufe der Zeit speichern Anwender unzählige Daten auf ihrem PC oder Notebook. Texte, Fotos, Videos, Online-Zugangsdaten und vieles mehr.

Vor einem Verkauf sollten diese Informationen dauerhaft und zuverlässig von der Festplatte gelöscht werden. Dabei genügt es nicht, die Daten manuell zu löschen oder den Datenträger zu formatieren. Mit speziellen Tools ist es dennoch möglich, diese Daten wiederherzustellen.

Wer Datenpannen vermeiden möchte, sollte das Altgerät vor dem Verkauf richtig vorbereiten.

PC oder Notebook für den Verkauf vorbereiten in 7 Schritten

1.      Wichtige Daten sichern

Befinden sich noch wichtige Daten auf dem alten PC? Dann steht zunächst eine Datensicherung an. Dafür eignen sich Windows-Bordmittel oder eine kostenfreie Backup-Software wie Aomei Backupper.

2.      PC oder Notebook aus Microsoft-Account und Software entfernen

Wer unter Windows 10 ein Microsoft-Konto verwendet, sollte den Account vor dem Verkauf des alten Gerätes aufrufen und PC beziehungsweise das Notebook dort löschen. Das ist ebenfalls nötig, falls ein Abo bei Microsoft 365 aktiv ist. Die Lizenzen sind an die verwendeten Geräte gekoppelt. Erst durch das Entfernen des Altgerätes wird die Verbindung zum Microsoft-Konto getrennt.

3.      Windows-Key auslesen und notieren

Meistens verkaufen Computernutzer ihren ausrangierten PC oder ihr Notebook inklusive einer Windows-Lizenz. Der Key steht auf den Aufklebern direkt auf dem jeweiligen Gerät. Falls kein Aufkleber darauf angebracht ist, lässt sich der Windows Key mit dem Windows Product Key Viewer auslesen. Dieser kann anschließend an den neuen Besitzer des Rechners weitergegeben werden.

Falls weitere Software-Keys auszulesen sind, hilft Magical Jelly Bean Keyfinder.

4.      Windows löschen

Windows 10 lässt sich einfach zurücksetzen. Dazu navigiert der User zu „Einstellungen“, wählt „Update und Sicherheit“ und klickt dort auf „Wiederherstellung“. Mit der Option „Diesen PC zurücksetzen“ gelangt der Nutzer zu der Möglichkeit „Alles entfernen“.  

Danach sind entweder ein „Cloud-Download“ oder eine „Lokale Neuinstallation“ des Betriebssystems möglich:

  • Bei einem Cloud-Download holt sich der Computer für die Neuinstallation ein neues Windows-Image. Dabei greift er auf die Microsoft-Server zu.
  • Bei einer lokalen Neuinstallation kommt das aktuell installierte Windows zum Einsatz.

Bei der lokalen Neuinstallation hat der Nutzer die Möglichkeit unter „Einstellungen ändern“ gleich „Daten löschen“ auszuwählen. Für diesen Vorgang sollte etwas Zeit einkalkuliert werden: Das Löschen und Bereinigen des Laufwerks nimmt möglicherweise mehrere Stunden in Anspruch. Die so beseitigten Daten lassen sich nur schwer wiederherstellen.

5.      Das System vollständig löschen

Läuft der Rechner noch mit Windows 7 oder 8? Dann gibt es die Möglichkeit, das System komplett zu löschen. Eine Formatierung reicht allerdings nicht aus, denn mit der richtigen Software lassen sich trotzdem bestimmte Daten wieder herstellen. Sicherheit bietet das kostenlos erhältliche Tool DBAN. Damit lassen sich HDD-Festplatten problemlos löschen.

Falls der Rechner mit einer SSD ausgestattet ist, bieten sich Hersteller-Tools wie SSD Magician für Samsung-SSDs an. Anschließend muss das System neu installiert werden.

6.      Daten mit Eraser löschen

Unter Windows lassen sich Ordner und Dateien auch mit Eraser löschen. Dabei überschreibt die Software die Festplatte mehrfach nach einem ausgewählten Muster. Auch das Löschen einer kompletten Partition mit sensiblen Daten ist mithilfe dieses Tools möglich.

7.      Windows für den neuen Besitzer vorinstallieren

Der Käufer des gebrauchten PCs oder Laptops kann Windows mit einem USB-Stick selbst installieren. Dafür stellt Windows Downloads bereit. Wenn der entsprechende Key mitgeliefert wird, ist das problemlos zu bewerkstelligen.

Wer dem Käufer kein komplett gelöschtes Gerät übergeben will, installiert Windows als Service-Leistung einfach eigenhändig vor:

Zur Installation von Windows 10 [STRG] + [SHIFT] + [F3] drücken. Darüber startet das System in einem Audit-Modus mit dem Tool Sysprep.

Anschließend lassen sich Treiber nachinstallieren.

Am Ende dieses Vorgangs „beenden“ auswählen. Beim erneuten Start des Geräten erwartet den neuen Besitzer des PCs ein Gerät, auf dem er Windows nur noch fertig einrichten braucht und anschließend sofort loslegen kann.

Fazit

Es reicht vor einem Verkauf eines ausgemusterten Laptops oder PCs nicht aus, die Daten von Hand zu löschen oder die Festplatte zu formatieren. Besser ist es, dafür die genannten Tools zu nutzen. So lassen sich Datenpannen vermeiden. Wer möchte, kann für den Käufer im Anschluss Windows vorinstallieren. Danach kann das Altgerät auf den bewährten Plattformen zum Kauf angeboten werden.

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